Pressemitteilung
Fürth, den 3. April 2025
Jede fünfte MINT-Stelle in Bayern mit Frauen besetzt
Frauenanteil in MINT-Berufen unter Berufseinsteigern mit akademischem Abschluss höher als bei denen mit Berufsabschluss
Wie das Fachteam im Bayerischen Landesamt für Statistik nach den aktuellen Ergebnissen des Mikrozensus 2023 mitteilt, liegt der Frauenanteil aller bayerischen Erwerbstätigen in MINT‑Berufen bei 20 Prozent. Das sind insgesamt 454 000 Frauen. Unter den Berufseinsteigern mit akademischem Abschluss ist der Frauenanteil in MINT-Berufen höher (31 Prozent) als bei denen mit Berufsabschluss (19 Prozent).

Fürth. Ergebnisse des Mikrozensus 2023 zeigen, dass mit 2,3 Millionen rund 26 Prozent der bayerischen Erwerbstätigen im Jahr 2023 in MINT-Berufen arbeiten. Darunter sind 80 Prozent männlich und 20 Prozent weiblich. Jede fünfte Person in MINT-Berufen ist somit in 2023 weiblich.
Der Anteil der Frauen in MINT-Berufen von 2012 bis 2023 ist über die Jahre von rund 301 000 Frauen (16 Prozent) auf rund 454 000 Frauen (20 Prozent) gestiegen.
Girls‘ Day und Boys‘ Day am 3. April 2025
Der Girls’ Day richtet sich an Mädchen und zielt darauf ab, ihnen Berufe und Studienfächer vorzustellen, in denen der Frauenanteil unter 40 Prozent liegt1), wie z. B. in den MINT-Berufen. Ergebnisse des Mikrozensus zeigen, dass mehr Frauen mittlerweile höhere Bildungsabschlüsse haben als Männer. Unter den unter 30-jährigen Erwerbstätigen macht der Anteil der Akademikerinnen rund 53 Prozent aus.
Laut Statistik sind Frauen weiterhin in den höher bezahlten MINT-Berufen unterrepräsentiert. Der Girls’ Day soll dazu beitragen, die Berufsinteressen von Mädchen in zukunftsträchtigen MINT-Feldern zu fördern, um ihre Arbeitsmarkt-, Karriere- und Verdienstmöglichkeiten zu erhöhen2).
Frauenanteil in MINT-Berufen mit Hochschulabschluss höher als mit Berufsabschluss
Zieht man die verfügbaren Daten aus der Hochschulstatistik hinzu, sieht man, dass der Frauenanteil bei den Abschlussprüfungen in MINT-Studiengängen über die letzten zwei Jahrzehnte um knapp fünf Prozentpunkte zugenommen hat (Prüfungsjahr 2003: 27,7 Prozent; Prüfungsjahr 2023: 32,5 Prozent).
Diese Entwicklung im Bildungsbereich spiegelt sich auch in der Erwerbstätigkeit der jüngeren Frauen wider. Insgesamt wächst der Anteil der Frauen in MINT-Berufen sowohl bei den Erwerbstätigen mit akademischem, als auch bei denen mit Berufsabschluss.
Akademikerinnen sind aber häufiger in MINT-Berufen vertreten. Bei den unter 30-Jährigen steigt der Anteil der Akademikerinnen in MINT-Berufen von 27 Prozent im Jahr 2012 auf 31 Prozent im Jahr 2023. Im Vergleich dazu liegt der Frauenanteil bei den unter 30-Jährigen mit beruflichem Abschluss in MINT-Berufen im Jahr 2012 bei 17 Prozent und im Jahr 2023 bei 19 Prozent.
Höheres Einkommen in MINT-Berufen
Erwerbstätige in MINT-Berufen haben insgesamt höhere Einkommen. Die Verteilung der Einkommen innerhalb der zwei Gruppen der Erwerbstätigen in MINT- und Nicht‑MINT-Berufen zeigt: Die Wahrscheinlichkeit ein Netto-Einkommen von 3 500 Euro und mehr pro Monat zu haben ist in MINT-Berufen knapp über zehn Prozentpunkte höher. Betrachtet man weiter die Einkommensverteilungen nach Geschlecht, haben sowohl Männer als auch Frauen in MINT-Berufen höhere Einkommen als in Nicht-MINT-Berufen.
Rund 267 000 Frauen beziehen ein Einkommen in der Einkommenskategorie von mehr als 3 500 Euro pro Monat. Darunter sind rund 42 000 Frauen in MINT-Berufen beschäftigt. Bei den Männern sind es 927 000, die ein Nettoeinkommen von mehr als 3 500 Euro monatlich haben, darunter 399 000 in MINT-Berufen.
Hinweise:
1) https://www.girls-day.de/ueber-den-girls-day/was-ist-der-girls-day2/deutsch
2) https://www.bafza.de/engagement-und-aktionen/girlsday-und-boysday
Nach Definition der Bundesagentur für Arbeit sind für die Ausübung von MINT-Berufen umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik notwendig. Typische Berufe in den MINT-Bereichen sind beispielsweise Tätigkeiten im Ingenieurwesen, in der Softwareentwicklung, im Maschinenbau oder in Chemie und Physik.
“MINT-Berufe“ wurden auf Basis der Klassifikation der Berufe von 2010 (KldB 2010) der Bundesagentur für Arbeit klassifiziert:
https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Statischer-Content/Grundlagen/Klassifikationen/Klassifikation-der-Berufe/KldB2010-erste-Fassung/Generische-Publikationen/BerufsaggregateeF/MINTBerufe.pdf?__blob=publicationFile&v=8
Ausführliche Informationen zu den Änderungen in der Methodik des Mikrozensus auch vor allem im Hinblick zu den Auswirkungen der Neugestaltung des Mikrozensus im Jahr 2020 und der Corona-Krise sind auf der Themenseite zum Mikrozensus verfügbar unter:
www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/Methoden/mikrozensus-2020
www.statistik.bayern.de


