Pressemitteilung
Fürth, den 5. Dezember 2024
Inflation in der Weihnachtsbäckerei: der „Plätzchenpreisindex“ im Advent 2024
Wo Plätzchenbacken sogar günstiger ist als im letzten Jahr
Fürth. Nach einer Analyse des Bayerischen Landesamts für Statistik wirkt sich die Inflation im Advent 2024 unterschiedlich auf das Plätzchenbacken aus. Je nach Rezept variiert der Plätzchenpreisindex. So kostet Butter im November 2024 43,9 Prozent mehr als noch im Vorjahresmonat. Die hohen Butterpreise lassen befürchten, dass das Plätzchenbacken dieses Jahr teurer wird als im letzten Jahr. Die Analyse zeigt jedoch: Allen voran die Preissenkungen bei Zucker (‑24,3 Prozent) und bei Mehl (-4,5 Prozent) können heuer je nach Plätzchensorte zu einem im Vergleich zum Vorjahr günstigeren Backvergnügen führen.
Zutaten für Zimtsterne (-6,8 Prozent) und Elisenlebkuchen mit Zuckerguss (‑10,2 Prozent) können die Verbraucherinnen und Verbraucher in Bayern deutlich günstiger kaufen. Butterhaltige Plätzchen wie Vanillekipferl (+1,9 Prozent) oder Spitzbuben (+1,5 Prozent) hingegen werden im Vergleich zum Vorjahresmonat teurer.
Auf die Zutaten kommt es an
Alle Jahre wieder freuen sich nicht nur die Kinder auf das weihnachtliche Plätzchenbacken im Advent. Aufgrund der hohen Preissteigerungen bei Butter im Vergleich zum Vorjahr (+43,9 Prozent) befürchten viele Hobbybäcker, dass die Adventsfreude geschmälert wird. Doch andere Zutaten werden deutlich günstiger: Weizenmehl fällt binnen Jahresfrist um 4,5 Prozent und Zucker um deutliche 24,3 Prozent. Marmelade kostet 2,8 Prozent, Backpulver, Vanillezucker und Ähnliches 0,3 Prozent weniger. Hingegen steigen die Preise für süße Mandeln, Kokosraspeln oder Ähnliches um 5,8 Prozent im Vergleich zum November 2023.
Die Butter ist entscheidend
Will man beim Plätzchenbacken sparen, so sollte man auf Rezepte ohne oder mit wenig Butter zurückgreifen. Das bayerische Expertenteam hat anhand der Zutatenliste beliebter Plätzchen die Preissteigerungen für je eine Portion ausgerechnet. Es zeigt sich deutlich: Zimtsterne (-6,8 Prozent) sowie Elisenlebkuchen mit Zuckerguss (‑10,2 Prozent) oder mit Schokolade (-2,7 Prozent) sind sogar deutlich günstiger als noch im Vorjahr. Dies liegt an den großen Mengen Zucker und Mehl und der geringen Menge Butter in den Rezepten. Vanillekipferl (+1,9 Prozent), Spitzbuben (+1,5 Prozent) und Quarkstollen (+1,4 Prozent) enthalten mehr Butter. Dementsprechend kann hier das Backvergnügen durch steigende Preise getrübt werden. Sie liegen insgesamt jedoch unterhalb der Gesamtinflation von 2,6 Prozent.
Weihnachtliche Getränke
Erwachsene können den Glühwein – sofern selbstgemacht – 3,7 Prozent günstiger als letztes Jahr genießen. Die Zutaten für einen Kinderpunsch werden hingegen um 1,5 Prozent teurer.
Vom Plätzchenrezept zum Plätzchenpreisindex
Die Expertinnen und Experten des Bayerischen Landesamts für Statistik haben zur Berechnung der Plätzchenindizes Rezepte für das Plätzchenbacken recherchiert. Anhand der Gewichte der Zutaten wurde bestimmt, wie stark die Inflation der einzelnen Zutaten in den jeweiligen Plätzchenindex eingehen soll.
Hinweise:
Die Rezepte, die zur Bestimmung der Gewichte verwendet wurden, sind aus einem Standardbackbuch entnommen. Die Rezepte wurden durch die Expertinnen und Experten des Bayerischen Landesamts für Statistik anhand deren eigenen Vorlieben ausgewählt.
Bei der Berechnung der Preissteigerungen des Plätzchenbackens wurden nur die Preissteigerungen der Zutaten berücksichtigt. Energie- und Arbeitskosten, sonstige Materialen und Mieten bleiben unberücksichtigt. Da sich zudem die hier verwendeten Daten auf Verbraucherpreise beziehen und diese sich von Erzeugerpreisen in Höhe und Entwicklung stark unterscheiden, können keine Rückschlüsse auf Kosten von Herstellern gezogen werden.