Pressemitteilung
Fürth, den 10. Oktober 2024
Zehn-Jahres-Vergleich: Frauen stehen finanziell zunehmend auf eigenen Beinen
Bedeutung von Erwerbseinkommen bei Menschen ab 65 Jahren steigt
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik nach einer aktuellen Auswertung der Mikrozensus-Ergebnisse 2023 mitteilt, bestreiten immer mehr Frauen ihren Lebensunterhalt durch ihre eigene Erwerbstätigkeit und sind seltener auf das Einkommen von Partnern und Angehörigen1 angewiesen. Im Zehn-Jahres-Vergleich ist der Anteil der Frauen, die vom Einkommen des Ehepartners oder Angehöriger leben, um rund 7 Prozentpunkte von 21 auf 14 Prozent gesunken. 5 Prozent der Männer leben 2023 primär vom Einkommen Angehöriger. Das Einkommen aus der eigenen Erwerbsarbeit ist im Jahr 2023 für 51 Prozent der Frauen die Haupteinkommensquelle, 2 Prozentpunkte mehr als 2013. Bei den Männern liegt der Anteil im Jahr 2023 bei 66 Prozent.
Fürth. Erstergebnisse des Mikrozensus 2023 zeigen, dass immer weniger Frauen auf das Einkommen des Ehepartners oder Angehöriger angewiesen sind. Im Jahr 2023 geben rund 795 000 Frauen (14 Prozent) an, überwiegend vom Einkommen Angehöriger zu leben, rund 300 000 Frauen weniger als im Jahr 2013 (7 Prozentpunkte). Im Zeitverlauf hingegen gewinnen bei Frauen die eigene Erwerbstätigkeit (+2 Prozentpunkte), die Rente und das Elterngeld (je +1 Prozentpunkt) zunehmend an Bedeutung. Dies steht im Einklang mit der gestiegenen Erwerbstätigenquote von Müttern, die ebenfalls im Zehn-Jahres-Vergleich zu beobachten ist (vgl. Pressemitteilung 121/2024/42/A vom 10.05.2024).
Nur 245 000 erwachsene Männer (5 Prozent) leben hingegen im Jahr 2023 primär vom Einkommen Angehöriger. Im Zehn-Jahres-Vergleich ist unter den Männern ein ähnlicher Trend zu beobachten: Das Einkommen von Angehörigen verliert für den Lebensunterhalt an Bedeutung (-1 Prozentpunkt), während das Erwerbseinkommen wichtiger wird (+0,5 Prozentpunkte).
Erwerbseinkommen bei den über 65-Jährigen gewinnt zunehmend an Bedeutung
Eine Betrachtung der Personen ab 65 Jahren zeigt, dass auch in dieser Altersgruppe die Bedeutung des Erwerbseinkommens zugenommen hat. Während im Jahr 2013 3 Prozent der Männer ab 65 Jahren das Erwerbseinkommen als ihre wichtigste Einkommensquelle angeben, trifft dies im Jahr 2023 auf 6 Prozent zu. Im Jahr 2023 geben rund 3 Prozent der Frauen über 65 Jahre die eigene Erwerbstätigkeit als Haupteinkommensquelle an, rund 2 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2013. Insbesondere bei den Männern sinkt im Zehn-Jahres-Vergleich der Anteil derer, die ihre Rente oder Pension als primäre Einkommensquelle angeben (-3 Prozentpunkte), während die Bedeutung der Rente für den Lebensunterhalt der Frauen zunimmt (+ 5 Prozentpunkte).
Hinweise:
1Unter dem Einkommen von Ehepartnern und Angehörigen werden zusammengefasst: Einkünfte des Lebens- oder Ehepartners oder anderer Angehöriger, Einkünfte der Eltern sowie Unterhaltszahlungen oder sonstige regelmäßige Zahlungen von Privathaushalten außerhalb des Haushalts.
Ausführliche Informationen zu den Änderungen in der Methodik des Mikrozensus auch vor allem im Hinblick zu den Auswirkungen der Neugestaltung des Mikrozensus im Jahr 2020 und der Corona-Krise sind auf der Themenseite zum Mikrozensus verfügbar unter:
www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/Methoden/mikrozensus-2020
Die dargestellten Ergebnisse basieren auf dem Mikrozensus, einer seit 1957 jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung durchgeführten Befragung der amtlichen Statistik. Rechtliche Grundlage der Erhebung ist das Mikrozensusgesetz (MZG). Dank der Selbstauskünfte der Befragten liegen belastbare statistische Daten zu Arbeits- und Lebensverhältnissen der Bevölkerung vor. Die Ergebnisse des Mikrozensus dienen als Grundlage für politische Planungen und Entscheidungen, stehen selbstverständlich auch der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Presse und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Weitere Informationen zum Mikrozensus finden Sie unter: www.statistik.bayern.de/statistik/gebiet_bevoelkerung/mikrozensus