Pressemitteilung

266/2024/34/Q
Fürth, den 11. September 2024

Zahl der meldepflichtigen Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen steigt 2023 leicht

Wiedergewinnung liegt mit 59,2 Prozent deutlich über den langjährigen Durchschnitt

Im Jahr 2023 werden in Bayern insgesamt 365 meldepflichtige Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert und damit 51 mehr als im Vorjahr. Davon ereignen sich 271 bei der Beförderung und 94 beim Umgang mit diesen Stoffen. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik kommt es bei 110 Unfällen zur Verunreinigung eines Oberflächengewässers wie Seen und Flüssen, die bei zwölf Unfällen ein Fischsterben auslöste. Insgesamt gelangen 1 294 Kubikmeter potenziell wassergefährdende Substanzen, darunter rund 437 Kubikmeter Jauche, Gülle und Gärreste in die Umwelt. Durch Sofort- und Folgemaßnahmen können knapp 766 Kubikmeter und damit über die Hälfte der wassergefährdenden Substanzen wiedergewonnen werden.

Fürth. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, werden im Jahr 2023 in Bayern insgesamt 365 meldepflichtige Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert, 76 davon in Wasserschutzgebieten bzw. Heilquellenschutz-, Überschwemmungs- oder sonstigen schutzwürdigen Gebieten. Insgesamt werden – so weit von den zuständigen Überwachungsbehörden quantifizierbar – fast 1 294 Kubikmeter potenziell wassergefährdende Substanzen, darunter knapp 116 Kubikmeter Mineralöle bzw. Mineralölprodukte, freigesetzt. Die durchschnittlich freigesetzte Menge bei allen Unfällen mit Mineralölprodukten liegt bei 371 Liter pro Unfall.

Die Mehrzahl der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen ereignet sich mit 271 Fällen bei deren Beförderung. Solche Unfälle betreffen meist die Betriebsstofftanks von Straßenfahrzeugen (257 Fälle) und deutlich seltener Tanks und Tankcontainer zum Transport (33 Fälle). Dabei gelangen rund 164 Kubikmeter wassergefährdende Substanzen in die Umwelt. Der größere Teil der im Jahr 2023 freigesetzten Stoffmengen fallen mit knapp 1 130 Kubikmetern bei den insgesamt 94 Unfällen beim Umgang wie beispielsweise der Lagerung mit wassergefährdenden Stoffen an. Hier sind es mit 1 100 Kubikmetern vorwiegend sonstige Stoffe, darunter Gülle, Jauche oder Silagesickersäfte, die in die Umwelt gelangen.

Durch Sofort- und Folgemaßnahmen, wie das Aufbringen von Bindemitteln, das Einbringen von Gewässersperren oder das Aufbereiten des verunreinigten Materials an der Unfallstelle, können im Jahr 2023 knapp 766 Kubikmeter und damit 59,2 Prozent der freigesetzten Stoffe wiedergewonnen werden. Damit liegt der Wert deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 50,9 Prozent seit 2010. Bei Unfällen mit Mineralölprodukten liegt die Rückgewinnungsquote mit 78,6 Prozent weit darüber.

Betroffen von Umweltfolgen im Sinn einer Verunreinigung sind im Jahr 2023 im Besonderen Böden (262 Unfälle) und verziegelte Flächen (183 Unfälle) und Oberflächengewässer (110 Unfälle). Im Fall der Verunreinigung von Oberflächengewässern kommt es bei zwölf Unfällen zu einem Fischsterben. Die Wasserversorgung bzw. das Grundwasser sind in elf Fällen betroffen. Zu beachten ist, dass ein einzelner Unfall mehrere Unfallfolgen haben kann.

Die Erhebung wird jährlich bei den nach Landesrecht für Anzeigen über die Unfälle beim Umgang mit und bei der Beförderung von wassergefährdenden Stoffen zuständigen Behörden und Dienststellen durchgeführt. Sie dient dem regelmäßigen Überblick über das Gefahrenpotenzial und die sich aus den Unfällen ergebenden Umweltbelastungen im Hinblick auf den Gewässerschutz. Angezeigt werden dabei Unfällen bei denen eine nicht unerheblichen Menge wassergefährdender Stoffe austritt.

Hinweise:
Ausführliche Ergebnisse enthält der vor Kurzem erschienene Statistische Bericht „Unfälle beim Umgang mit und bei der Beförderung von wassergefährdenden Stoffen 2023“ (Bestellnummer: Q4100C). Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).