Pressemitteilung

210/2024/32/P
Fürth, den 26. Juli 2024

Kräftiges nominales Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 in allen bayerischen Regierungsbezirken

Niederbayern und Oberbayern mit höchsten prozentualen Zugewinnen

Das Fachteam im Bayerischen Landesamt für Statistik gibt bekannt, dass sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Bayern im Jahr 2022 nominal um insgesamt 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 erwirtschaftet Bayern im Jahr 2022 nominal einen BIP-Zuwachs von 11,3 Prozent.

Die Wirtschaft wächst im Jahr 2022 in allen bayerischen Regierungsbezirken. Die Spannweite reicht von 12,2 Prozent in Niederbayern bis 4,7 Prozent in Oberfranken. Auf Kreisebene erzielen die Landkreise Landshut mit 26,6 Prozent und Cham mit 22,8 Prozent die höchsten nominalen Steigerungen des BIP.

Die Wirtschaftskraft unterscheidet sich deutlich zwischen Landkreisen und kreisfreien Städten: Während das nominale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 in den kreisfreien Städten Bayerns einen Wert in Höhe von durchschnittlich 79 572 Euro je Einwohner erreicht, erzielen die Landkreise durchschnittlich 43 299 Euro. An der Spitze liegen die kreisfreie Stadt Ingolstadt mit 140 365 Euro, der Landkreis München mit 130 374 Euro und die kreisfreie Stadt Coburg mit 112 120 Euro. Für Bayern insgesamt ergibt sich ein Durchschnittswert von 54 007 Euro je Einwohner. Von den Regierungsbezirken weist Oberbayern mit 67 590 Euro je Einwohner den höchsten Wert auf. Die übrigen bayerischen Bezirke reihen sich mit Werten zwischen 42 953 Euro und 50 400 Euro pro
Einwohner dahinter ein.

Fürth. Das Bruttoinlandsprodukt steigt in Bayern im Jahr 2022 nominal um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Im Jahr 2021 lag das Plus bei 6,1 Prozent. Damit hat die Wirtschaft in Bayern den Einbruch um nominal minus 2,2 Prozent im ersten Pandemie-Jahr 2020 mehr als aufgeholt: Gemessen an dem Vor-Corona-Jahr 2019 erreicht Bayern im Jahr 2022 nominal eine um 11,3 Prozent höhere wirtschaftliche Leistung, die sich in absoluten Zahlen auf 716,8 Milliarden Euro beziffert. In der Stadt München liegt die Wirtschaftsleistung im selben Jahr bei rund 138,5 Milliarden Euro und im Landkreis München bei rund 46 Milliarden Euro. Die Landeshauptstadt und der dazugehörige Landkreis stellen damit zusammen mehr als ein Viertel des gesamten BIP für Bayern.

Wirtschaftswachstum in den Regierungsbezirken und Kreisen
Nach Meldung des Bayerischen Landesamts für Statistik erzielt unter den
Regierungsbezirken im Jahr 2022 Niederbayern mit 12,2 Prozent nominal das größte
wirtschaftliche Wachstum im Jahr 2022. Danach folgen Oberbayern mit 7,9 Prozent
und die Oberpfalz mit 7,6 Prozent. Unterfranken erzielt 6,0 Prozent, Schwaben
5,9 Prozent, Mittelfranken 5,6 Prozent und Oberfranken 4,7 Prozent. In fast allen
Bezirken ist auffällig, dass die Landkreise im Vergleich zu den kreisfreien Städten einen
stärkeren Anstieg verbuchen. So führt der Landkreis Landshut bei der Entwicklung des BIP mit plus 26,6 Prozent. Dies ist vor allem auf Steigerungen der Bruttowertschöpfung im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) zurückzuführen. Danach folgt die kreisfreie Stadt Cham. Hier wächst das BIP um 22,8 Prozent.

Bruttoinlandsprodukt je Einwohner
Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner, das als Maßstab der Wirtschaftskraft eines Landes oder einer Region gilt, beträgt im Jahr 2022 in Bayern im Schnitt 54 007 Euro. Von den Regierungsbezirken erreichen Oberbayern mit 67 590 Euro und Mittelfranken mit 50 400 Euro je Einwohner die höchsten Werte. Auf Kreisebene gehören zu den wirtschaftsstärksten Gebieten Ingolstadt mit 140 365 Euro, der Landkreis München mit 130 374 Euro sowie die kreisfreie Stadt Coburg mit 112 120 Euro je Einwohner. In den kreisfreien Städten liegt das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner mit durchschnittlich 79 572 Euro deutlich höher als in den Landkreisen mit 43 299 Euro.

Hinweise:
Das Bruttoinlandsprodukt kann auf der Ebene der Regierungsbezirke und Kreise nur zu jeweiligen Preisen ausgewiesen werden, so dass die Inflation bei den dargestellten Wachstumsraten nicht herausgerechnet ist. Grund dafür ist, dass derzeit noch keine Preisindizes auf Regierungsbezirks- und Kreisebene vorliegen. Die präsentierten Zahlen sind daher nicht mit den Werten für das reale Wirtschaftswachstum auf Bundes- und Länderebene vergleichbar.

Die hier vorgelegten Ergebnisse wurden nach den methodischen Vorgaben des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ (AK VGRdL), dem alle Statistischen Landesämter, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören, berechnet. Weitere Informationen und Ergebnisse zu den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen können auf der Homepage des AK VGRdL unter https://www.statistikportal.de/de/vgrdl abgerufen werden.

Ausführliche Ergebnisse enthält der demnächst erscheinende Statistische Bericht „P1300C 202100 Bruttoinlandsprodukt und Bruttowertschöpfung in Bayern 2013 bis 2022; Kreisfreie Städte und Landkreise, Regierungsbezirke, Regionen, Arbeitsmarktregionen“. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).