Pressemitteilung

38,6 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen in Bayern – Anzahl nähert sich wieder dem Vor-Pandemie-Niveau an

Unternehmensinsolvenzen im 3. Quartal 2023 um 38,6 Prozent höher als im Vorjahr

In letzter Zeit häufen sich in einigen Branchen die Nachrichten zu Unternehmen, die in Insolvenz geraten sind. In der Tat nimmt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Bayern im 3. Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 38,6 Prozent zu. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen steigt 4,7 Prozent. Insgesamt liegt der Anstieg bei den übrigen Schuldnern – hierzu zählen insbesondere Verbraucher, ehemals selbstständig Tätige, natürliche Personen als Gesellschafter sowie Nachlässe und Gesamtgut – bei 8,0 Prozent.

Schweinfurt. Im 3. Quartal 2023 registrieren die bayerischen Insolvenzgerichte insgesamt 3 047 Verfahren, darunter 632 Unternehmensinsolvenzen und 2 415 Verfahren der übrigen Schuldner (darunter 1 477 Verbraucherinsolvenzen). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum werden damit insgesamt 13,1 Prozent mehr Insolvenzverfahren registriert. Während die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 4,7 Prozent zunimmt, liegt der Anstieg der Unternehmensinsolvenzen mit 38,6 Prozent im zweistelligen Bereich.

Betrachtet man die Fallzahlen ist der Handel mit insgesamt 98 Verfahren (+ 63,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum), gefolgt vom Baugewerbe mit 87 Verfahren (+ 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) im 3. Quartal 2023 besonders betroffen. Das Gesundheits- und Sozialwesen ist mit 20 Verfahren deutlich seltener betroffen als die vorgenannten Wirtschaftsbereiche.

Damit ist in der Zahl der Unternehmensinsolvenzen ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar. Ausgehend von der niedrigen Zahl an Unternehmensinsolvenzen während der Corona-Pandemie liegen die absoluten Zahlen damit allerdings auf einem vergleichbaren Niveau wie vor der Corona-Pandemie. Im 3. Quartal 2019 gab es insgesamt 699 Unternehmensinsolvenzen, darunter 117 Insolvenzen im Handel und 109 Insolvenzen im Baugewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen 12 Insolvenzen.