Pressemitteilung

271/2023/42/A
Fürth, den 4. Oktober 2023

Mikrozensus: Erwerbstätigenquote von Frauen mit Kindern in Bayern steigt in den letzten 25 Jahren deutlich an

Weitere Ergebnisse im Themenfeld Familie und Erwerbstätigkeit mit interaktiven Karten, anschaulichen Informationsgrafiken für Deutschland und den Freistaat stehen ab sofort online bereit

Der Mikrozensus ist die größte jährliche Haushaltsbefragung in Deutschland und stellt Daten zur Bevölkerungsstruktur sowie zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Bevölkerung bereit. Die neueste Online-Veröffentlichung unter https://storymap-familie-erwerbstaetigkeit.statistikportal.de der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zeigt anschaulich, wie sich Familie und Erwerbstätigkeit in den letzten 25 Jahren regional entwickelt haben. So ist innerhalb eines Viertel-Jahrhunderts beispielsweise die Erwerbstätigenquote von Frauen mit minderjährigen Kindern in Bayern wie auch deutschlandweit spürbar gestiegen.

Fürth. Die traditionelle Rollenverteilung in Paarfamilien, definiert als Vater in Vollzeittätigkeit und Mutter nicht erwerbstätig, war 1997 mit 36 Prozent das am weitesten verbreitete Erwerbsmodell in Deutschland. Im Jahr 2022 zeigt sich ein anderes Bild mit der häufigsten Kombination von 44 Prozent: Der Vater arbeitet in Vollzeit, die Mutter in Teilzeit. Das spiegelt sich auch in der Erwerbstätigenquote von Müttern mit Kindern unter 18 Jahren wider. So sind im Jahr 2022 in Deutschland etwa 7 von 10 Müttern mit Kindern unter 18 Jahren erwerbstätig. Der Anteil erwerbstätiger Frauen mit minderjährigen Kindern stieg seit 1997 von 58 auf 69 Prozent. „Diese Entwicklung ist auch in Bayern zu beobachten“, erklärt das Fachteam im Bayerischen Landesamt für Statistik in Fürth. In allen bayerischen Regionen stieg die Erwerbstätigenquote von Müttern im beobachteten Zeitraum durchschnittlich um 10 Prozentpunkte.

Allerdings gibt es deutliche regionale Unterschiede in Bayern. Am stärksten stieg die Erwerbstätigenquote von Müttern in der Region Main-Rhön (1997: 54 Prozent | 2022: 76 Prozent). Diese Region hatte im Jahr 1997 bayernweit gesehen noch die geringste Quote.

Diese und weitere Ergebnisse zum Thema „Familie und Erwerbstätigkeit“ haben die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder in einer Gesamtschau mit interaktiven Karten und Infografiken online veröffentlicht. Veränderung der Familienstrukturen sowie der Erwerbstätigen- und Vollzeitquote von Müttern und Vätern im Vergleich von 1997 und 2022 werden spannend vermittelt. Die Kartendarstellungen zeigen regionale Ergebnisse bis auf die Ebene der so genannten 96 Raumordnungsregionen für ganz Deutschland. Regionale Entwicklungen sind aufgrund der Farbgebung direkt erkennbar. Werte für einzelne Regionen lassen sich gezielt auswählen und mit Bundesergeb-nissen vergleichen. Dynamische Schieberegler ermöglichen auf allen Karten den Wechsel zwischen den Ergebnissen aus 2022 und 1997 und machen den strukturellen Wandel im Zeitverlauf optisch einfach nachvollziehbar.

Alle Ergebnisse stehen auch als Microsoft-Excel-Datei zum Download bereit. Weiterführende Informationen zur Methodik sind verlinkt.

Zu finden sind die Informationen „24/7/365“ im Internet unter storymap-familie-erwerbstaetigkeit.statistikportal.de

Methodische Hinweise:
Die Daten basieren auf Ergebnissen aus dem Mikrozensus 2022 (Erstergebnisse) und 1997. Der Mikrozensus wurde 2020 neu gestaltet. Ausführliche Informationen zu den Änderungen sowie den Auswirkungen der Neugestaltung sind auf der eigens eingerichteten Themenseite im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Erfasst werden Mütter und Väter im Alter von 15 bis 64 Jahren mit mindestens einem im Haushalt lebenden minderjährigen Kind (in Hauptwohnsitzhaushalten). Der Berechnung der Erwerbstätigenquoten liegt das Konzept der realisierten Erwerbstätig-keit zugrunde: Personen, die ihr Erwerbsverhältnis aufgrund von Mutterschutz oder Elternzeit unterbrechen, werden als (zeit-weise) nicht erwerbstätig behandelt. Personen, die ihre Erwerbstätigkeit etwa aufgrund von Krankheit oder Urlaub zum Erhe-bungszeitpunkt nicht aktiv ausüben, sind dagegen in der Zahl der Erwerbstätigen enthalten.

Raumordnungsregionen stellen das Beobachtungs- und Analyseraster der Bundesraumordnung dar. Räumliche Basiseinheiten dieser Regionen sind kreisfreie Städte und Landkreise, um den Bezug auf die Regionalstatistik zu sichern.

Weitere Informationen zum Mikrozensus finden Sie unter: www.statistik.bayern.de/mz