Pressemitteilung
Fürth, den 29. Juni 2023
Inflation in Bayern im Juni bei 6,2 Prozent
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie im Juni bei 5,8 Prozent; Verbraucherpreise steigen um 0,2 Prozent zum Vormonat
Fürth. Im Freistaat steigen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Juni des vergangenen Jahres um 6,2 Prozent. Die Preise für Heizöl fallen gegenüber dem Vorjahr um 34,9 Prozent. Ebenfalls sinken die Preise für Kraftstoffe (-9,7 Prozent). Ohne Berücksichtigung des Energiebereichs liegt die Inflationsrate diesen Monat bei 6,6 Prozent. Darin enthalten: der starke Anstieg der Preise für Nahrungsmittel um 12,8 Prozent sowie für kombinierte Personenbeförderungsleistungen um 116,3 Prozent. Bei Letzterem macht sich ein statistischer Basiseffekt bemerkbar, zurückzuführen auf die Einführung des 9-Euro-Tickets im Juni des vergangenen Jahres.
Im Vergleich zum Vormonat steigen die Verbraucherpreise im Juni 2023 um 0,2 Prozent. Binnen Monatsfrist sinkt der Heizölpreis um 0,6 Prozent und die Kraftstoffpreise steigen um 0,4 Prozent. Nahrungsmittel kosten insgesamt 0,1 Prozent mehr als im Mai.
Inflationsrate im Juni
Die Inflationsrate, gemessen als prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat, liegt im Juni 2023 bei 6,2 Prozent.
Der Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie, in der öffentlichen Diskussion oft als Kerninflationsrate bezeichnet, beläuft sich im Juni auf 5,8 Prozent.
Gegenüber dem Vormonat steigt der Verbraucherpreisindex im Juni um 0,2 Prozent.
Nahrungsmittel – unterschiedliche Entwicklungen
Mit im Jahresvergleich weiterhin stark steigenden Preisen sind die Verbraucher bei Nahrungsmitteln konfrontiert. Diese ziehen gegenüber Juni 2022 um 12,8 Prozent deutlich an.
Im Detail betrachtet zeigt sich ein differenziertes Bild: Besonders erhöhen sich im Vorjahresvergleich die Preise für Zucker (+64,3 Prozent), Zwiebeln, Knoblauch oder Ähnliches (+57,7 Prozent) und Möhren (+56,9 Prozent). Im Gegensatz dazu sinken die Preise für Speisefette und Speiseöle (-11,0 Prozent) sowie für Tomaten (-0,7 Prozent).
Binnen Monatsfrist lassen sich leicht steigende Preise für Nahrungsmittel feststellen, diese steigen um insgesamt 0,1 Prozent. Besonders deutlich stechen die unterschiedlichen Entwicklungen der einzelnen Nahrungsmittel im Monatsvergleich hervor: Zwiebeln, Knoblauch oder Ähnliches werden mit 9,0 Prozent deutlich teurer, während Zucker lediglich um 0,4 Prozent teurer wird. Tomaten sind hingegen um 16,9 Prozent günstiger als im Vormonat.
Wohnungsmieten – moderate Veränderungen
Die Preisentwicklung bei Wohnungsmieten ohne Nebenkosten verläuft im Vergleich zum Gesamtindex unterdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhen sie sich im Juni um 2,4 Prozent.
Mobilität: Kraftstoffpreise und öffentliche Verkehrsmittel
Kraftstoffe kosten im Juni 2023, kurz vor dem Start in die Feriensaison, 9,7 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Kombinierte Personenbeförderungsdienstleistungen sind im Vergleich zum Juni 2022, in dem das 9-Euro-Ticket eingeführt wurde, um deutliche 116,3 Prozent teurer. Im Zweijahresvergleich, also gegenüber dem Juni 2021, sind die Preise im Schnitt jedoch um 14,8 Prozent günstiger. Der aktuell hohe Anstieg bei der Personenbeförderung ist somit auf einen so genannten Basiseffekt aufgrund der temporären Einführung des 9-Euro-Tickets zurückzuführen.
Im Vergleich zum Vormonat sind Kraftstoffe um 0,4 Prozent teurer zu beziehen. Für kombinierte Personenbeförderungsmittel müssen die Verbraucher den gleichen Betrag bezahlen wie im Mai (+0,0 Prozent).
Veranstaltungshinweis: StatistikTage BambergIFürth 2023 in Fürth zum Thema - Energie und Preise (17. und 18. Juli 2023)
Mit den diesjährigen Statistiktagen greift das Bayerische Landesamt für Statistik gemeinsam mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg das in den letzten Monaten vieldiskutierte Thema eines Energiepreisschocks und dessen Auswirkungen auf. In drei Themenblöcken geht es um Fragestellungen rund um die (aktuelle und zukünftige) Energieversorgung. Für den Eröffnungsvortrag der Veranstaltung konnte Frau Prof. Dr. Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie der ExpertInnen-Kommission Gas und Wärme, gewonnen werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Alle Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie unter www.statistiknetzwerk.bayern.de/statistiktage2023
Hinweise:
Die Presseinformation zum Berichtsmonat Juni 2023 enthält vorläufige Ergebnisse. Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.
Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von Januar 2020 bis Juni 2023 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202306). Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).