Pressemitteilung

151/2023/41/A
Fürth, den 15. Juni 2023

Weniger Geburten und mehr Sterbefälle im Jahr 2022 in Bayern zu verzeichnen

60 897 Mädchen und 64 000 Jungen wurden im Jahr 2022 im Freistaat geboren; Differenz aus Geburten und Sterbefälle bei 27 520 Menschen

In Bayern wurden im Jahr 2022 insgesamt 124 897 Kinder lebend geboren. Weniger Geburten gab es zuletzt im Jahr 2015, als 118 228 Kinder auf die Welt kamen. Im Vergleich zum Jahr 2021 mit 134 321 lebend geborenen Babys, ist die Zahl der Geburten um 7,0 Prozent bzw. 9 424 Geburten in 2022 gesunken.

Die Zahl der Verstorbenen erhöhte sich im vergangenen Jahr auf 152 417 Sterbefälle und stieg damit um 3,0 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 mit 147 984 Verstorbenen. Damit verstarben im Jahr 2022 bayernweit insgesamt 27 520 Menschen mehr als geboren wurden.


Fürth. Wie das Expertenteam des Bayerischen Landesamts für Statistik mitteilt, kamen im Jahr 2022 in Bayern 124 897 Babys lebend zur Welt. Geboren wurden 60 897 Mädchen und 64 000 Jungen. Auf 100 weibliche Lebendgeborene kamen damit – wie bereits im Vorjahr – etwa 105 männliche Lebendgeborene.

Nachdem die Geburtenzahlen im Freistaat seit dem Jahr 2011, damals 103 668 Geburten, kontinuierlich gestiegen sind, ist für letztes Jahr ein Rückgang im Vergleich zu 2021 mit 134 321 Geburten zu verzeichnen.

Nach Angaben des Fachteams im Bayerischen Landesamt für Statistik gab es im Jahr 2022 bayernweit 9 424 weniger Geburten. Das entspricht einem Rückgang von 7,0 Prozent. Während 2021 – dem Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie – außerordentlich viele Kinder geboren wurden, der Geburtenanstieg betrug hier 4,3 Prozent bzw. 5 557 Geburten gegenüber 2020, fiel die Geburtenzahl 2022 niedriger aus als in den Jahren vor der Pandemie. So war ein Rückgang um 3,0 Prozent bzw. 3 867 Geburten gegenüber 2020 festzustellen. Weniger Geburten gab es in Bayern zuletzt im Jahr 2015, als 118 228 Kinder auf die Welt kamen.

Geburten auf Ebene Regierungsbezirke, kreisfreie Städte und Landkreise in 2022

Für alle sieben Regierungsbezirke in Bayern wurde eine Abnahme der Geburtenzahlen registriert. Der niedrigste Rückgang ergab sich für den Regierungsbezirk Oberpfalz mit einem relativen Wert von 4,5 Prozent. Die Veränderungsraten in den sechs weiteren Regierungsbezirken lagen zwischen -5,9 Prozent in Niederbayern und -8,4 Prozent in Mittelfranken.

Auf Ebene der kreisfreien Städte und Landkreise war in den Landkreisen Mühldorf am Inn (Oberbayern) und Kronach (Oberfranken) der höchste Geburtenzuwachs mit 5,3 bzw. 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten. Eine Zunahme verzeichneten auch die oberbayerischen Landkreise Berchtesgadener Land (2,3 Prozent), Altötting (1,8 Prozent) und Bad Tölz-Wolfratshausen (0,6 Prozent), die kreisfreie Stadt Ansbach in Mittelfranken (0,9 Prozent) sowie der unterfränkische Landkreis Main-Spessart (0,1 Prozent).

Vielerorts wurde das Geburtenniveau des „30-Jahre-Hochs“ aus dem Jahr 2021 nicht erreicht. So nahm die Geburtenzahl gegenüber dem Vorjahr in 89 kreisfreien Städte und Landkreise Bayerns ab, davon in 18 um mehr als zehn Prozent.

Entwicklung der Anzahl Verstorbener im Jahr 2022

Die Zahl der Verstorbenen lag im Freistaat im Jahr 2022 insgesamt bei 152 417 Personen, wobei die Anzahl der Sterbefälle verglichen mit 2021 um 4 433 Personen (+3,0 Prozent) angestiegen ist. Entsprechend verzeichneten sechs Regierungsbezirke in Bayern im Jahr 2022 höhere Sterbefallzahlen als im Vorjahr. Lediglich in Niederbayern sank die Sterbefallzahl um 0,6 Prozent. Mit einer Zunahme um 2,3 Prozent fiel der Anstieg in der Oberpfalz am geringsten aus, in den übrigen Regierungsbezirken lag er zwischen 2,8 Prozent in Schwaben und 4,5 Prozent in Unterfranken.

Geburtenzahlen kompensieren seit dem Jahr 2001 nicht die Sterbefallzahlen

Wie in den Vorjahren konnten auch im Jahr 2022 die Bevölkerungsverluste durch Sterbefälle nicht über die Geburten in Bayern ausgeglichen werden. Dieser Sterbefallüberschuss, der im Freistaat bereits seit dem Jahr 2001 durchgängig zu beobachten ist, fiel im Jahr 2022 mit 27 520 Personen so hoch aus wie noch nie seit Ende des zweiten Weltkrieges. Auch auf Regierungsbezirksebene fiel die Bilanz der natürlichen Bevölkerungsentwicklung - Lebendgeborene abzüglich Gestorbene - durchweg negativ aus. In Bayern wurde lediglich in den oberbayerischen kreisfreien Städten München (+3 462), Ingolstadt (+49) und Rosenheim (+14) sowie den Landkreisen Freising (+206), Eichstätt (+73) und Erding (+45) ein Geburtenüberschuss registriert.

Gesamtbetrachtung Bevölkerungsentwicklung Bayerns inklusive Wanderungen

Insgesamt nahm die Bevölkerungszahl in Bayern im Jahr 2022 um 192 404 Personen zu, da der positive Wanderungssaldo gegenüber dem restlichen Bundesgebiet sowie dem Ausland die Verluste in den natürlichen Bevölkerungsbewegungen kompensieren konnte. Einzelheiten zu den Wanderungsbewegungen in Bayern werden in der ersten Juli-Woche unter https://www.statistik.bayern.de/ veröffentlicht.

Hinweis:

In unserer öffentlichen Datenbank GENESIS-online finden Sie weitere Daten zu Geburten und Sterbefällen in Bayern, insbesondere auch für die kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden.