Pressemitteilung
Fürth, den 8. November 2022
KORREKTUR: Neuer Pendleratlas für Deutschland: 4,4 Millionen Personen pendeln in Bayern im Jahr 2021 zur Arbeit
Neue Pendlerrechnung der Statistischen Ämter der Länder veröffentlicht Pendlerdaten für alle bayerischen Gemeinden; Pendlerströme bundesweit online nachvollziehbar
Bei der Einpendelquote der Stadt Hamburg wurde statt 33,9 Prozent ein Wert von 3,9 Prozent ausgewiesen.
Für die neue Pendlerrechnung haben die Statistischen Ämter der Länder mit dem Pendleratlas ein digitales Angebot entwickelt, das für jede Gemeinde die Pendlerströme zeigt. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, pendeln in Bayern im Jahr 2021 etwa 4,4 Millionen Personen zur Ausübung ihrer Erwerbstätigkeit aus ihrer Wohngemeinde aus. Mit fast 503 600 Einpendlern zieht keine andere Stadt in der Bundesrepublik so viele Beschäftigte von außerhalb an wie die bayerische Landeshauptstadt München. Im bundesweiten Vergleich bilden Fürth und Nürnberg die zweitstärkste Pendelachse nach Berlin und Potsdam.
Fürth. Die Statistischen Ämter der Länder reagieren mit der neuen Pendlerrechnung auf den Bedarf, belastbare Daten zu Pendlern und Pendlerverflechtungen für ganz Bayern zur Verfügung zu stellen. Mit dem Pendleratlas kann jeder bundesweit und für jede einzelne Kommune die Pendlerströme online nachvollziehen. Neu ist, dass nicht wie bisher Pendlerdaten von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, sondern auch Beamte, Selbstständige und mithelfende Familienangehörige sowie ausschließlich geringfügig Beschäftigte in der Pendlerrechnung und Pendleratlas erfasst werden. Damit wird das bisherige Angebot der amtlichen Statistik erweitert und ergänzt.
Der neue interaktive Pendleratlas ist ab 8. November 2022 online unter https://pendleratlas.statistikportal.de verfügbar. Neben klassischen Kennzahlen wie den Ein- und Auspendlern, Pendelquoten oder dem Pendelsaldo sind vor allem Pendelverflechtungen zwischen einzelnen Städten und Gemeinden bzw. Gemeindeverbänden online abrufbar.
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, pendeln in Bayern im Jahr 2021 etwa 4,4 Millionen Menschen und damit rund 61 Prozent aller bayerischen Pendler zur Ausübung ihrer Erwerbstätigkeit aus ihrer Wohngemeinde aus. Deutschlandweit hatten 23,8 Millionen Personen ihren Arbeitsort außerhalb ihrer Wohnortgemeinde.
München als Magnet für Einpendler
Wie die Pendlerrechnung der Statistischen Ämter der Länder aufzeigt, zieht im Jahr 2021 keine andere Stadt in der Bundesrepublik so viele Beschäftigte von außerhalb an wie München. Allein in die Landeshauptstadt pendeln rund 503 578 Erwerbstätige ein. Damit kommt knapp die Hälfte (45,6 Prozent) der Beschäftigten der Landeshauptstadt von außerhalb. Neben München sind auch die Städte Frankfurt am Main (445 254 Einpendler; Einpendelquote 62,1 Prozent) und Hamburg (426 921 Einpendler; Einpendelquote 33,9 Prozent) besonders starke Pendler-magneten.
Die mittelfränkische Stadt Nürnberg befindet sich mit 191 895 Einpendlern (Einpendelquote: 49,8 Prozent) unter den zehn deutschen Städten mit den meisten Einpendlern. Darüber hinaus zählen die kreisfreien Städte Regensburg (96 077 Einpendler; Einpendelquote 61,1 Prozent) und Augsburg (93 640 Einpendler; Einpendelquote 49,3 Prozent) zu den besonders attraktiven Arbeitsorten in Bayern.
Einpendelquoten
Während die Landeshauptstadt in absoluten Zahlen besonders viele Pendler anzieht, zeigen sich in den Gemeinden Unterföhring (94,0 Prozent), Oberding (92,2 Prozent), Feldkirchen (92,0 Prozent), Aschheim (91,7 Prozent) oder Töpen (90,7 Prozent) die höchsten Einpendelquoten unter den bayerischen Gemeinden, also ein besonders hohes Verhältnis von Einpendlern zu den Beschäftigten im Ort.
Auspendelquoten
Die Auspendelquote beschreibt den Anteil der Auspendler einer Gemeinde im Verhältnis zu allen Pendlern am Wohnort. Neben der Gemeinde Balderschwang (20,4 Prozent) pendelt vor allem in großen Städten ein verhältnismäßig geringer Anteil der dort wohnhaften Beschäftigten zur Arbeit aus: In München ist es jeder Vierte (26,9 Prozent), in der Stadt Regensburg (30,6 Prozent) und in der Stadt Bayreuth (31,3 Prozent) knapp jeder Dritte, der im Verhältnis zu den dort wohnhaften Erwerbstätigen zur Arbeit auspendelt. Fürth erreicht mit 65,1 Prozent die höchste Auspendelquote unter den bayerischen kreisfreien Städten.
Zweitstärkste Pendelachse zwischen Nürnberg und Fürth
Deutschlandweit wird am stärksten zwischen Berlin und Potsdam gependelt. Der Pendelfluss beträgt über beide Richtungen insgesamt 41 349 Pendler. Die zweit stärkste Pendelachse befindet sich in Mittelfranken. Zwischen den Städten Fürth und Nürnberg pendeln 41 283 Personen zur Arbeit hin und her. Davon 14 655 Personen von Nürnberg nach Fürth und 26 628 Personen von Fürth nach Nürnberg. Es wird aber nicht nur aus Nürnberg nach Fürth gependelt. Auch von Zirndorf mit 2 076 Pendlern und Erlangen mit 1 887 Pendlern zieht Fürth Beschäftigte an.
Zur Methode
Die vorliegenden Daten ergeben sich aus der neuen Pendlerrechnung der Statistischen Ämter der Länder, die erstmalig tief regionalisierte Ergebnisse zu potenziellen Pendlern für alle Gemeinden1) Deutschlands bereitstellt. Die Ein-, Aus- und Innerörtlich-Pendler werden anhand ihres Arbeits- und Wohnorts bestimmt. Die Wege zwischen registriertem Arbeits- und Wohnort werden unter anderem aufgrund von multilokalem Wohnen (Erst- und Zweitwohnsitzer oder auch aufgrund verschiedener Arbeitsmodelle, wie mobilem Arbeiten beziehungsweise Home-Office, nicht von allen Personen tatsächlich beziehungsweise täglich zurückgelegt. Es handelt sich daher genauer gesagt um potenzielle Pendlerinnen und Pendler.
Neu an der Pendlerrechnung und dem Pendleratlas der statistischen Ämter der Länder ist, dass sie nicht nur wie bisher die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, sondern auch Beamte, Selbstständige und mithelfende Familienangehörige sowie ausschließlich geringfügig Beschäftigte umfassen. Die Pendlerrechnung erweitert somit die bisherige Datengrundlage zu Pendlern und liefert wichtige Informationen für die Kommunal-, Regional- und Landesplanung.
Hinweis:
1) Für Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Thüringen liegen Ergebnisse für Gemeindeverbände vor.
Alle deutschlandweiten regionalen Ergebnisse stehen zum Download in der Regionaldatenbank Deutschland zur Verfügung (www.regionalstatistik.de/genesis/online/statistic/19321). Ausführliche Informationen zur Methodik sind im Statistikportal verfügbar (www.statistikportal.de/de/veroeffentlichungen/pendlerrechnung).