Pressemitteilung

260/2022/32/A
Fürth, den 31. August 2022

Gesundheitspersonal wächst im ersten Jahr der Pandemie 2020 nur geringfügig um 1,6 Prozent

Geringeres Wachstum der Beschäftigten im bayerischen Gesundheitswesen als in den Jahren 2015 bis 2019 vor der Pandemie; Frauenanteil im bayerischen Gesundheitswesen beträgt im Jahr 2020 rund 75,8 Prozent

Im Jahr 2020, dem ersten Pandemiejahr, sind in Bayern rund 939 300 Personen im Gesundheitswesen beschäftigt. Das sind zwar 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr, allerdings ist die Zahl der Beschäftigten vor der Pandemie stärker gewachsen. Zwischen 2015 und 2019 betrug das jahresdurchschnittliche Wachstum 2,2 Prozent. Aktuell arbeiten im Gesundheitswesen 41,7 Prozent der Beschäftigten in ambulanten und 35,5 Prozent in stationären und teilstationären Einrichtungen.

Fürth. Wie die Fachgruppe des Bayerischen Landesamts für Statistik meldet, sind in Bayern im Jahr 2020, dem ersten Jahr der Corona-Pandemie, rund 939 300 Menschen im Gesundheitswesen tätig. Das sind 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr und 10,2 Prozent mehr als 2015. Mit jahresdurchschnittlich 2,2 Prozent waren die Wachstumsraten allerdings vor der Pandemie in den Jahren 2015 bis 2019 deutlich größer. Bundesweit nimmt die Zahl der Beschäftigten seit 2015 um 8,3 Prozent von rund 5 388 000 auf rund 5 837 000 Beschäftigte zu, also etwas weniger stark als in Bayern.

Im Verlauf der Corona-Pandemie kam bzw. kommt den Beschäftigten in den ambulanten Einrichtungen sowie in den stationären und teilstationären Einrichtungen noch immer eine besondere Bedeutung zu. Die aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik zeigen, dass der Personalstand im Jahr 2020 in den ambulanten Einrichtungen mit rund 392 100 Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent zunimmt. In den Jahren vor der Pandemie war die Dynamik hier allerdings deutlich stärker. So lag der entsprechende Wert zwischen 2015 und 2019 bei im Durchschnitt 2,0 Prozent. In den stationären und teilstationären Einrichtungen Bayerns sind 333 800 Beschäftigte tätig, 2,0 Prozent mehr als 2019. Mit durchschnittlich 2,2 Prozent war auch hier der Vergleichswert vor der Pandemie (2015 bis 2019) größer, wenn auch nicht so eindeutig wie bei den ambulanten Einrichtungen.

Mit einem Plus von 2,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 auf rund 201 400 Beschäftigte, stellen die Statistikerinnen und Statistiker den vergleichsweisen stärksten
Zuwachs innerhalb der genannten Einrichtungen bei den Krankenhäusern fest. Im Vergleich zum Jahr 2015 beträgt das Wachstum 11,1 Prozent. Bei den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen ist hingegen ein Rückgang um 4,3 Prozent auf 24 300 Beschäftigte im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten. Seit 2015 steigt die Anzahl der Beschäftigten hier lediglich um 3,2 Prozent.

Der Frauenanteil im bayerischen Gesundheitswesen beträgt 2020 rund 75,8 Prozent. In Einrichtungen der ambulanten Pflege sind mit einem Anteil von 85,3 Prozent überdurchschnittlich viele Frauen tätig. Mit einem Frauenanteil von 52,5 Prozent ist das Geschlechterverhältnis in Vorleistungsindustrien des Gesundheitswesens annähernd ausgeglichen. Bei den bayerischen Rettungsdiensten sind mit 32,3 Prozent weiblichen Beschäftigten weniger Frauen als Männer beschäftigt.

Teilzeitbeschäftigung spielt auch im Jahr 2020 im bayerischen Gesundheitswesen eine große Rolle. Auf 100 Beschäftigte entfallen rechnerisch 71,6 Vollzeitstellen. In ambulanten Einrichtungen ist die Teilzeit-Quote besonders hoch, z.B. in Apotheken oder in Praxen sonstiger medizinischer Berufe, in denen auf 100 Beschäftigte rechnerisch nur 60,0 bzw. 62,0 Vollzeitstellen entfallen. Am wenigsten Teilzeitbeschäftigte sind in der Verwaltung und in der Vorleistungsindustrie tätig mit jeweils 85,4 und 84,8 Vollzeitstellen pro 100 Beschäftigte.

Hinweise:

Regionalisierte Daten stehen nicht zur Verfügung.

Die hier veröffentlichten Ergebnisse beruhen auf den Berechnungen der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (GGRdL). Weitere Ergebnisse sowie methodische Hinweise finden Sie unter www.statistikportal.de/de/ggrdl.