Pressemitteilung
Fürth, den 17. März 2022
Beschäftigung in Bayern zweites Jahr rückläufig - „marginal Beschäftigte“ stärker als „regulär Beschäftigte“ vom Arbeitsplatzabbau betroffen
Erwerbstätigenzahl sinkt letztes Jahr im Freistaat insgesamt um 5 700 Personen
Nach Meldung des Expertenteams des Bayerischen Landesamts für Statistik sinkt die Beschäftigung im zweiten Pandemiejahr 2021 in Bayern nochmals leicht um rund 5 700 Personen bzw. 0,1 Prozent. Insgesamt sind 2021 in Bayern über 7,67 Millionen Personen erwerbstätig, hiervon arbeiten knapp 759 000 in marginalen Beschäftigungsverhältnissen. Diese sind 2021 in stärkerem Maße vom Arbeitsplatzabbau betroffen als die regulär Beschäftigten. Ihre Zahl nimmt im Jahresdurchschnitt um etwa 28 600 Personen bzw. 3,6 Prozent ab.
Fürth. Auch im zweiten Jahr der Pandemie gibt es nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik einen Rückgang der Beschäftigung. Dieser fällt mit einem Minus von rund 5 700 Personen bzw. 0,1 Prozent bei einer Gesamtzahl von über 7,67 Millionen jedoch relativ gering aus. Der Beschäftigungsabbau betrifft überwiegend die marginal Beschäftigten, zu denen geringfügig entlohnt Beschäftigte (450-Euro-Basis), kurzfristig Beschäftigte (unter zwei Monaten bzw. 50 Tagen im Jahr) sowie die allerdings in Bayern quantitativ unbedeutenden 1-Euro-Jobs zählen. Ihre Zahl vermindert sich 2021 um rund 28 600 auf insgesamt knapp 759 000 Personen. Das entspricht einer Abnahme um 3,6 Prozent.
Mit 7,67 Millionen Erwerbstätigen wird 2021 der dritthöchste Beschäftigungsstand in Bayern erreicht. Lediglich 2019 und 2020 waren mit 7,73 Millionen bzw. 7,68 Millionen Personen noch mehr Menschen erwerbstätig als im abgelaufenen Jahr. Der Stand von 2011 wird um 11,2 Prozent übertroffen.
Bei den Wirtschaftsbereichen nimmt die Beschäftigung im Baugewerbe um knapp 6 800 Personen (1,5 Prozent) zu. In den Dienstleistungsbereichen, zu denen über 70 Prozent aller Erwerbstätigen zählen, steigt die Beschäftigung um über 15.300 Personen (0,3 Prozent). Im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ sinkt die Erwerbstätigenzahl um rund 5 200 Personen (-4,3 Prozent) und im Verarbeitenden Gewerbe um knapp 24 000 Personen (-1,5 Prozent).
Hinweis:
Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.
Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als durchschnittliche Größe aller Erwerbstätigen nach dem Inlandskonzept (Arbeitsortkonzept). Zu den Erwerbstätigen rechnen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und geringfügig Beschäftigte) oder als Selbstständige einschl. deren mithelfenden Familienangehörigen eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Grundlage für diese Definition bilden die von der International Labour Organization (ILO) aufgestellten Normen, die im Einklang mit den entsprechenden Definitionen im Europäischen System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG) 2010 stehen. Die hier vorgelegten Daten beruhen auf einer aktualisierten Berechnung der Erwerbstätigkeit 2020 des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ (AK ETR), dem alle Statistischen Landesämter sowie der Deutsche Städtetag angehören. Weitere Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit können auf der Homepage des AK ETR abgerufen werden.