Pressemitteilung
Fürth, den 22. Dezember 2021
Bevölkerungsstatistischer Quartalsbericht für Bayern für das dritte Quartal 2021 veröffentlicht
Bayerische Bevölkerung wächst trotz Pandemie
Der Bevölkerungsstatistische Quartalsbericht bietet unterjährige Daten des laufenden Jahres sowie ergänzend zu den sonstigen Berichtsserien einen schnellen Überblick über die wichtigsten bevölkerungsstatistischen Merkmale. Es werden auch Vergleichsdaten aus den Vorjahren bereitgestellt, so dass mögliche Auswirkungen der Corona-Pandemie auf einzelne Bereiche der Bevölkerungsstatistik untersucht werden können.
Nach Mitteilung der Expertinnen und Experten des Bayerischen Landesamtes für Statistik verzeichnet der Freistaat trotz Pandemie einen Bevölkerungsanstieg um rund 36 500 Personen in den ersten drei Quartalen 2021. Dabei ist das bestehende Geburtendefizit von gut 4 600 Personen durch Wanderungsüberschüsse in Höhe von etwa 47 100 Personen ausgeglichen worden. Hinzu kommen etwa 6 000 buchungstechnische Korrekturen der Kommunen.
Fürth. Im Bevölkerungsstatistischen Quartalsbericht – welcher Daten zu Einwohnerzahlen, Sterbefällen, Geburten, Eheschließungen und Wanderungsbewegungen bis einschließlich September 2021 enthält – werden auf Bayernebene Daten differenziert nach Kalenderwochen und Monaten bereitgestellt, auf Ebene der kreisfreien Städte und Landkreise erfolgt eine Ausweisung auf Monatsbasis.
Zum 30. September 2021 lebten in Bayern rund 13,18 Millionen Menschen und damit 36 461 Personen mehr als noch zu Jahresbeginn. Das entspricht in etwa dem Entwicklungsverlauf aus dem Jahr 2019, als in den ersten neun Monaten ein Bevölkerungswachstum von 40 368 Personen zu beobachten war. Der bisherige Anstieg der Bevölkerung im Jahr 2021 liegt damit bereits jetzt deutlich über dem Wert des gesamten Vorjahres, in dem Bayern nur 15 446 Einwohnerinnen und Einwohner hinzugewonnen hat.
Wie das Expertenteam des Bayerischen Landesamts für Statistik nach der Auswertung vorläufiger Daten mitteilt, konnten in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 100 551 Lebendgeburten verzeichnet werden. Damit liegt die Zahl gut vier Prozent höher als in den Jahren 2016 bis 2020, in denen im Schnitt 96 572 Kinder zwischen Januar und September lebend geboren wurden. Besonders in den Monaten Januar bis April hat es in diesem Jahr auffällig hohe Geburtenzahlen gegeben (2021: 42 961, Durchschnitt 2016 bis 2020: 40 007). Dennoch überstieg die Zahl der Gestorbenen mit 105 197 Fällen die Zahl der Geburten, wodurch ein Geburtendefizit in Höhe von 4 646 entstand.
Das Geburtendefizit Bayerns wird jedoch durch Wanderungsüberschüsse sowohl aus den anderen Bundesländern (+774 Personen) als auch aus dem Ausland (+46 306 Personen) kompensiert, so dass die bayerische Bevölkerung zwischen Januar und September 2021 trotz Pandemie insgesamt wächst. Die verbleibende rechnerische Abweichung zur Gesamtveränderung in Höhe von rund 6 000 Personen beruht auf „sonstigen Veränderungen“, unter die beispielsweise Korrekturbuchungen und Nachmeldungen der Kommunen fallen.
Deutliche Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen sich bei der Zahl der Eheschließungen. So sind in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 mit 45 407 Eheschließungen zwar in etwa genauso viele Paare den Bund fürs Leben eingegangen wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres (45 240), die Zahlen liegen damit aber knapp 14 Prozent unter dem Durchschnittswert der Jahre 2016 bis 2019 (52 494). Insbesondere zwischen Januar und Juni wurden im Jahr 2021 vergleichsweise wenig Ehen geschlossen: die Zahl der registrierten Eheschließungen liegt in diesem Zeitraum insgesamt ca. 24 Prozent unter dem Durchschnittswert aus den Vorjahren.
Hinweis:
Die Daten für das Jahr 2021 sind bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse für den Monat Dezember als vorläufig anzusehen, da sie sich infolge von Nachmeldungen oder Korrekturen der meldenden Behörden noch geringfügig ändern können.
Ausführliche Ergebnisse enthält der Statistische Bericht „Bevölkerungsstatistischer Quartalsbericht: Daten zu Einwohnern, Sterbefällen, Geburten, Eheschließungen und Wanderungen bis zum III. Quartal 2021 (Bestellnummer: A1111C 202143)“. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).