Pressemitteilung

302/2021/33/C
Fürth, den 18. Oktober 2021

1 529 Weinbaubetriebe in Bayern – Franken hat mit Abstand größte Rebfläche

88 Prozent der Weinbaubetriebe in Familienhand; rund 7 800 Beschäftigte

Wie die Expertinnen und Experten des Bayerischen Landesamts für Statistik mitteilen, sind nach Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 in Bayern 1 529 Weinbaubetriebe ansässig. Mit 1 463 Betrieben entfällt hierbei der Löwenanteil auf das Anbaugebiet Franken. Insgesamt beläuft sich die Rebfläche Bayerns letztes Jahr auf 5 920 Hektar, darunter 5 817 Hektar in Franken.
Der Trend geht im Weinbau zu größeren Betrieben: Auf einen Weinbaubetrieb entfielen bei der Landwirtschaftszählung 2010 noch durchschnittlich 2,9 Hektar. Zehn Jahre später sind es bereits 3,9 Hektar.

Mit 88 Prozent (1 346) sind die große Mehrheit der Weinbaubetriebe Einzel- bzw. familiengeführte Unternehmen. 2010 lag der Wert noch bei 93 Prozent. Andere Rechtsformen gewannen an Bedeutung.
Insgesamt sind in den Weinbaubetrieben Bayerns 7 800 Arbeitskräfte tätig. Vor zehn Jahren lag die Anzahl noch bei 8 637 Arbeitskräften.

Fürth. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, verfügen nach den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 1 529 landwirtschaftliche Betriebe in Bayern über Rebflächen. Davon sind 1 463 Betriebe im Anbaugebiet Franken ansässig, 26 Betriebe gehören zum bayerischen Teil des Anbaugebiets Württemberg. 40 Betriebe liegen in den übrigen Weinbaugebieten, darunter auch dem Landweingebiet Regensburg als kleinstes Weinbaugebiet Bayerns. Insgesamt beläuft sich die Rebfläche in Bayern im Jahr 2020 auf 5 920 Hektar. Darunter entfallen alleine auf das Anbaugebiet Franken 5 817 Hektar. Auf etwa 13 Prozent (787 Hektar) der Rebflächen Bayerns erfolgt der Anbau nach ökologischen Kriterien.

Wie in anderen landwirtschaftlichen Bereichen zeigt sich auch beim Weinbau ein Trend zu größeren Strukturen. Gegenüber der Landwirtschaftszählung 2010 nimmt die durchschnittliche Rebfläche je Betrieb deutlich von 2,9 auf 3,9 Hektar um 35 Prozent zu.

Familiengeführte Unternehmen dominieren, andere Rechtsformen legen zu
Bei rund 88 Prozent (1 346) der bayerischen Weinbaubetriebe handelt es sich um Einzelunternehmen mit ihren Familienarbeitskräften (Franken: 88 Prozent, Württemberg: 85 Prozent). Das Einzelunternehmen „in Familienhand“ ist somit weiterhin die dominierende Unternehmensrechtsform. Andere Rechtsformen wie Personengemeinschaften und -gesellschaften sowie juristische Personen gewinnen an Bedeutung: Ihr Anteil nimmt von sieben Prozent im Jahr 2010 auf zwölf Prozent im Jahr 2020 deutlich zu.

Rebflächen vor allem bei Haupterwerbsbetrieben überdurchschnittlich groß
Zwar wird mit 36 Prozent nur eine Minderheit (549) aller Betriebe als Einzelunternehmen bzw. Familienbetrieb im Haupterwerb geführt, diese Betriebe sind jedoch für rund 50 Prozent der bayerischen Rebflächen verantwortlich. Entsprechend liegen die Haupterwerbsbetriebe mit einer Flächenausstattung von 5,3 Hektar Rebfläche je Betrieb deutlich über der durchschnittlichen Flächenausstattung der Weinerzeuger in Bayern (3,9 Hektar/Betrieb). Demgegenüber bewirtschaftet jeder der 797 bayerischen Weinbaubetriebe im Nebenerwerb durchschnittlich nur 1,8 Hektar Rebfläche. Auf Betriebe im Nebenerwerb entfallen 2020 insgesamt 24 Prozent Rebflächen im Freistaat.

Zahl der Arbeitskräfte vor allem bei Familienarbeitskräften in dreistelliger Höhe rückläufig
Die Weinbaubetriebe in Bayern beschäftigen im Jahr 2020 insgesamt rund 7 800 Arbeitskräfte. Das sind über 800 weniger als im Jahr 2010 (8 637). Vor allem die Zahl der Familienarbeitskräfte geht gegenüber 2010 deutlich von 3 822 auf nur noch etwa 2 900 im Jahr 2020 zurück. Bei den ständigen Arbeitskräften (+300) und den Saisonarbeitskräften (-200) sind die Veränderungen weniger stark ausgeprägt.

Ein Teil des Rückgangs lässt sich auf den verstärkten Einsatz von Maschinen wie Laubhefter oder Traubenvollernter zurückführen, die menschliche Arbeitskraft ersetzen. Alleine im Anbaugebiet Franken arbeiten rund 7 400 Kräfte, im bayerischen Teil des Anbaugebiets Württemberg sind es rund 200.

Hofnachfolge nur bei knappen Drittel der befragten Betriebe geregelt
Bei der Landwirtschaftszählung 2020 wurden Familienbetriebe, in denen die Inhaberinnen und Inhaber älter als 55 Jahre waren, nach der Hofnachfolge gefragt. Bei 677 und damit rund der Hälfte der Weinbaubetriebe in Familienhand steht in den nächsten fünf bis zehn Jahren der Generationenwechsel an. Dabei ist in 31 Prozent der zur Hofnachfolge befragten Betriebe eine Nachfolge vorhanden. Darunter streben 16 Prozent weibliche Nachwuchswinzerinnen eine Betriebsübernahme an.

Landwirtschaftszählung ist größte landwirtschaftliche Erhebung
Die Landwirtschaftszählung ist die größte landwirtschaftliche Erhebung und erfasst im Abstand von zehn Jahren wichtige Daten der landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern und den anderen Ländern. Weiterführende Informationen zum Thema „Weinbau in Deutschland“
in Form einer StoryMap finden Sie im gemeinsamen Statistikportal des Bundes und
der Länder unter der Internetadresse https://LZ2020.statistikportal.de (StoryMap: https://www.giscloud.nrw.de/arcgis/apps/storymaps). Die Ergebnisse werden in Kürze auch in der Onlinedatenbank Genesis oder als Statistischer Bericht auf der Homepage des Bayerischen Landesamts für Statistik zur Verfügung stehen. Bis dahin können die Daten auch unter der E-Mailadresse agrar-info@statistik.bayern.de angefragt werden.