Pressemitteilung

253/2020/35/N
Fürth, den 16. September 2020

Bruttoverdienste in Bayern im zweiten Quartal 2020 um 4,3 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal

Höchster Verdienstrückgang aufgrund coronabedingter Kurzarbeit im Gastgewerbe mit 36,8 Prozent

Nach Berechnungen des Bayerischen Landesamts für Statistik verdienten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im zweiten Quartal 2020 in Bayern monatlich im Durchschnitt 4 054 Euro brutto (ohne Sonderzahlungen). Zwischen einzelnen Wirtschaftsbereichen bestanden teilweise deutliche Unterschiede. Während Vollzeitbeschäftigte im Bereich der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen durchschnittlich 5 701 Euro brutto verdienten, lag der Bruttoverdienst in dem von der Corona-Pandemie stark betroffenen Gastgewerbe bei 1 708 Euro. – Der Index der Bruttomonatsverdienste von Vollzeitbeschäftigten ist im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,3 Prozent gesunken. Im Gastgewerbe war der Index besonders stark rückläufig (-36,8 Prozent).

In Bayern lag der Bruttomonatsverdienst (ohne Sonderzahlungen) vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im zweiten Quartal 2020 im Durchschnitt bei 4 054 Euro. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, betrug die durchschnittlich bezahlte wöchentliche Arbeitszeit 36,5 Stunden.

Zwischen den einzelnen Branchen zeigten sich größere Unterschiede im Verdienstniveau. Die Spanne des durchschnittlichen Bruttomonatsverdienstes reichte von 1 708 Euro im Gastgewerbe, das infolge der Corona-Pandemie besonders stark von Kurzarbeit betroffen war, bis hin zu 5 701 Euro, welche im Bereich der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen erzielt wurden. In dem für Bayerns Wirtschaft bedeutsamen Bereich des Verarbeitenden Gewerbes bekamen Vollzeitbeschäftigte mit 4 116 Euro einen leicht überdurchschnittlichen Bruttomonatsverdienst. Im dazugehörigen Wirtschaftszweig „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ verdienten Vollzeitbeschäftigte im zweiten Quartal 2020 durchschnittlich 4 570 Euro brutto pro Monat.

Etwa zwei Drittel aller Wirtschaftsabschnitte verzeichneten im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal Verdienstrückgänge. Insgesamt war – gemessen am Index der Bruttomonatsverdienste (ohne Sonderzahlungen) der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – gegenüber dem zweiten Quartal 2019 ein Verdienstrückgang in Höhe von 4,3 Prozent zu verzeichnen, wobei die negative Veränderungsrate im Produzierenden Gewerbe (-6,0 Prozent) deutlich höher ausfiel als im Dienstleistungsbereich (-3,2 Prozent).

Im Gastgewerbe ermittelte sich aufgrund des starken Einsatzes von Kurzarbeit mit -36,8 Prozent der größte Rückgang der Bruttomonatsverdienste gegenüber dem Vorjahresquartal. Auch die bezahlte Wochenarbeitszeit – gemessen am Index der bezahlten Stunden der Vollzeitbeschäftigten – ist im Gastgewerbe im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 um 39,4 Prozent zurückgegangen. Insgesamt (Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungsbereich) hat sich diese im Vergleichszeitraum um 6,8 Prozent verringert.

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Diese Zahlen sind Ergebnisse der vierteljährlich durchgeführten Verdiensterhebung. In einer repräsentativen Stichprobe werden rund 5 000 bayerische Betriebe (und andere örtliche Einheiten wie Niederlassungen von Körperschaften, Stiftungen etc.) aus nahezu allen Branchen der gesamten Wirtschaft mit Ausnahme der Land- und Forstwirtschaft, der privaten Haushalte sowie der exterritorialen Organisationen und Körperschaften befragt.

Von der Vierteljährlichen Verdiensterhebung werden ausschließlich die von Arbeitgeberseite gezahlten Bruttoverdienste ohne das Kurzarbeitergeld erfasst.

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kalenderwoche 39 erscheinende Statistische Bericht „Verdienste und Arbeitszeiten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich in Bayern im 2. Quartal 2020“ (Bestellnummer: N1100C 202042). Der Bericht kann im Internet unter www.statistik.bayern.de/statistik/preise_verdienste/verdienste als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (Fax-Nr. 0911 98208-6638).