Pressemitteilung

63/2020/43/L
Fürth, den 11. März 2020

Kommunale Steuereinnahmen stiegen 2019 um 2,4 Prozent – Gewerbesteuereinnahmen rückläufig

Trotz sinkender Gewerbesteuereinnahmen nahmen bayerische Kommunen 2019 487 Millionen Euro mehr Gemeindesteuern ein

Die kommunalen Steuereinnahmen stiegen im Jahr 2019 um rund 487 Millionen Euro auf gut 20,5 Milliarden Euro und lagen damit um 2,4 Prozent über dem Ergebnis des Jahres 2018. Der größte Anteil dieser Zunahme entfällt auf den Gemeindeanteil an der Einkommensteuer, der um 417 Millionen Euro bzw. 5,1 Prozent auf rund 8,7 Milliarden Euro gestiegen ist. Weiterhin zugenommen haben die Einnahmen aus dem Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer, und zwar um 132 Millionen Euro bzw. 10,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, steht diesen Mehreinnahmen ein – wenn auch moderater – Rückgang bei den Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 1,1 Prozent bzw. 91 Millionen Euro auf 8,5 Milliarden Euro gegenüber. Trotz gestiegener Einnahmen auch im Bereich der Grundsteuer sowie bei den betragsmäßig weniger bedeutenden Gemeindesteuern, fiel der Zuwachs damit merklich geringer aus als noch im Vorjahr.

Nach den Ergebnissen der vom Bayerischen Landesamt für Statistik durchgeführten kommunalen Kassenstatistik verzeichneten die bayerischen Gemeinden und Gemeindeverbände bei den Steuereinnahmen ein Plus von 2,4 Prozent. Diese betrugen 2019 insgesamt 20 537,3 Millionen Euro. Der Zuwachs fällt damit geringer aus als 2018, als die Steuereinnahmen der Kommunen noch um 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen waren und erstmals die Schwelle von 20 Milliarden Euro überschritten hatten.

Diese Entwicklung ist insbesondere auf eine Verringerung der Gewerbesteuereinnahmen um 1,1 Prozent auf 8 494,3 Millionen Euro zurückzuführen. Im Vorjahr konnten die bayerischen Gemeinden und Gemeindeverbände noch einen Zuwachs von 8,3 Prozent bei der Gewerbesteuer verzeichnen. Vom eigentlichen Gewerbesteueraufkommen in Höhe von 10 147,2 Millionen Euro führten die Kommunen 1 653,0 Millionen Euro Gewerbesteuerumlage an das Land und den Bund ab. Damit verblieb ein Anteil von 83,7 Prozent der eingenommenen Gewerbesteuer in den Kassen der bayerischen Städte und Gemeinden.

Die Einnahmen aus dem Anteil an der Lohn- und Einkommensteuer lagen mit 8 679,5 Millionen Euro um 5,1 Prozent über dem Ergebnis des Jahres 2018. Damit löste der Einkommensteueranteil die Gewerbesteuer als, gemessen an den gesamten Steuereinnahmen, wichtigste Einnahmequelle der Kommunen ab. Beim Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer ergab sich 2019 ein Zuwachs von 10,4 Prozent auf 1 401,9 Millionen Euro. Um 1,3 Prozent gestiegen ist das Steueraufkommen aus den Grundsteuern, das 2019 insgesamt 1 893,6 Millionen Euro betrug. Dabei glichen die Mehreinnahmen bei der Grundsteuer B um 1,4 Prozent den minimalen Rückgang um 0,1 Prozent bei der betragsmäßig weit weniger bedeutsamen Grundsteuer A mehr als aus. Die übrigen Gemeindesteuern, darunter Zweitwohnungssteuer und Hundesteuer, erhöhten sich im Vorjahresvergleich um knapp 5,0 Millionen Euro bzw. 7,9 Prozent auf gut 68,0 Millionen Euro.
 

Ausführliche Ergebnisse enthält der Statistische Bericht „Gemeindefinanzen und Realsteuervergleich in Bayern 2019“. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).